Hausgeschichte


Zunächst ist es notwendig, sich mit dem Gebäude des Grandhotel Ambassador selbst – Národní dům in Karlsbad – vertraut zu machen, da das Hotel auf eine reiche Geschichte zurückblicken kann, die bis ins Jahr 1897 zurückreicht. In diesem Jahr stellte der Karlsbader Scharfschützenverband eine Anfrage nach der Errichtung repräsentativer Räumlichkeiten, die unter anderem als Hintergrund für das Schützenmuseum dienen sollten. Ein Jahr später, 1898, wurde dem Rathaus ein Vorschlag für den Bau des Gebäudes vorgelegt und das Grundstück von der Stadt gekauft. Im selben Jahr wurden die Materialien für die Ausarbeitung des Projekts an die Wiener Architekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer übergeben. Den gleichen Architekten, die am Bau des Karlsbader Stadttheaters oder der Marktkolonnade beteiligt waren, gelang es bereits 1898, das Projekt gemäß den Vorgaben fertigzustellen, d. h. einen Gesellschaftssaal mit einer Kapazität von 900 Personen, einen Speisesaal und ein Café, ein Restaurant und eine Bierstube, sowie im Erdgeschoss eine Varietéhalle mit der Möglichkeit der Verbindung mit der Nachtbar. Der Bau wurde Ende Februar 1899 genehmigt und am 27. März 1899 mit dem Bau begonnen, der am 31. Dezember 1900 fertiggestellt wurde. Das damalige Grandhotel Schützenhaus wurde am 23. Februar 1901 eingeweiht. Insgesamt fünf überirdische und zwei unterirdische Geschösse im historistischen Stil mit neugotischen, Pseudorenaissance- und Jugendstilelementen. Von diesem Moment an beginnt die Geschichte des Hotels zu schreiben.

Im Jahr 1904 wurde Franz Joseph I. hier empfangen, im Jahr 1908 wurde im Orpheum-Saal das erste kontinentale Kino in Karlsbad eröffnet, im Jahr 1914 wurden hier Wehrpflichtige rekrutiert und ausgebildet, bevor sie in den Ersten Weltkrieg einzogen, unter der Aufsicht der Karlsbader Scharfschützen. Unter der Leitung des späteren ersten Präsidenten des Staates Israel, Dr. Chaim Weizmann, fanden die Zionistischen Weltkongresse in Jahren 1921 und 1923 im Orpheum-Saal statt. Während der 1. Republik, Ende des Jahres 1920, verschwand der Scharfschützenverband und im Jahre 1930 ging das Grandhotel Střelnice in den Besitz der Stadt über. Zu dieser Zeit wurde der Name in Hotel Národní dům geändert. Im Jahre 1937 sprachen hier Rudolf Aplt und Klement Gottwald über die Frage der deutschen Minderheit im tschechischen Grenzgebiet und ebenfalls 1938 fand hier ein Parteitag der NSDAP statt.
Am 8. Oktober 1942 veranstaltet die Kulturabteilung von Karlsbad im großen Saal ein Konzert für bei Staligrad gefallene deutsche Soldaten, Ein Deutschens Requiem. Nach dem zweiten Weltkrieg findet ein Teil der Familien aus den bombardierten Bezirken vorübergehende Unterkunft im Hotel, und in den späten 1940er Jahren beginnen das Hotel und der Saal wieder ihren Zweck zu erfüllen und bieten neben der Unterkunft auch Konzerte, Zirkusvorstellungen usw. an. Hier werden regelmäßig Varieté-Shows organisiert, an denen Künstler aus ganz Europa teilnehmen.

Seit 1958 steht das Gebäude auf der Liste der geschützten Kulturdenkmäler. Nach 1968 wurde das Hotel mit nur wenigen kleineren Innenrenovierungen und der Umbenennung der Innenrestaurants weiter betrieben und von Gästen bewohnt. Hier fanden noch immer Unterhaltungsprogramme, Konzerte, Varietés, Maskenbälle, Bälle, Tanzpartys, Nachmittagstees und sogar Boxkämpfe statt.

1988 wurde hier die Serie Cirkus Humberto gedreht. In den letzten Jahren vor seiner Schließung war der Saal erneut Vorführungsort des Internationalen Filmfestivals. Nach der Wende von 1989 und dem Zusammenbruch des Unternehmens wurde das Gebäude vom Staat übernommen und 1992 kaufte die Stadt Karlsbad das Hotel. Anschließend wurde das Hotel zum Verkauf angeboten und wurde verkauft. Allerdings bezahlte der neue Eigentümer das Hotel nie und die Rechtsstreitigkeiten zogen sich bis zum Jahr 2000 hin, als das Hotel an die Stadt zurückkehrte. Im Jahr 2010 wurde es weiterverkauft und ab dem 1. April 2011 begann die Sanierung, die am 1. Mai 2015 abgeschlossen wurde.